Ein Leben den Pferden verschrieben,
von Erfolgen geprägt,
und durch die Kunst inspiriert.

2008
PONY-EM-TEAM
JUNIORENJAHR

Mit den Ponyhengsten Donnertraum und Going East wurde die Dressur für Florine Kienbaum zu einer ernsteren Herausforderung. Im Jahr 2008 gehörte sie zum goldenen Pony-EM-Team in Avenches und belegte in der Einzelwertung den fünften Platz.

Der Erfolg brachte Florine Kienbaum keineswegs aus der Ruhe. „Ich war als Ponykind immer sehr entspannt“, erinnert sich Florine schmunzelnd. „Ich habe das alles noch nicht zu ernst genommen. Während andere Ponykinder vor ihrer Prüfung total aufgeregt waren, war ich fast zu entspannt. Meine Eltern und mein Trainer haben mich dann aktiviert.“

Ihr Erfolgsrezept war nicht nur ihre Trainerin Caroline Roost, sondern auch das Handballspielen. Mit ihrem Vater, einem ehemaligen Handballspieler, gewöhnte sich Florine daran, kurz vor ihren Prüfungen fünf Minuten Handball zu spielen. „Bei kurzen, schnellen Würfen muss man schnell reagieren. Das war für mich genau das Richtige.“ Außergewöhnliche Methoden für außergewöhnliche Erfolge!

Der Ponyhengst Donnertraum war nicht nur ein Erfolgspony für Florine, sondern entfachte auch eine zweite Leidenschaft in der Familie Kienbaum: die Ponyzucht. Noch heute züchtet ihre Mutter Annette mit Begeisterung Deutsche Reitponys auf dem idyllischen Gestüt Vogtshof in Lohmar und hat immer ein offenes Ohr für Tochter Florine. „Meine Mutter und ich telefonieren praktisch jeden Tag und tauschen uns aus. Das ist für uns beide sehr wichtig.“

Der Umstieg auf das Großpferd gelang Florine prompt mit Good Morning. Schon in ihrem ersten Juniorenjahr gehörte sie zum EM-Gold-Team in Kronberg – ein Riesenerfolg, zumal Florine ihren Goethe-Sohn selbst ausgebildet hatte. „Der Erfolg war toll, aber ich sehe Erfolg eher als Leistungskontrolle, um zu überprüfen, ob ich im Training Zuhause alles richtig mache. Das ist für mich viel wichtiger: der langfristige und nachhaltige Erfolg.“

2012
JUNGE REITER

Mit dem Oldenburger Don Windsor war Florine Kienbaum ein beständiges Mitglied im Team der Jungen Reiter. Drei Jahre hintereinander nahm sie an den Europameisterschaften teil und kehrte stets mit Medaillen nach Hause: zweimal Mannschaftsgold (2012 und 2014) und einmal Mannschaftssilber (2013).

2012 gewann sie in Bern mit Kür-Bronze ihre erste Einzelmedaille und wurde im selben Jahr auch Deutsche Meisterin.

Im letzten Jahr ihrer Zeit als Junge Reiterin stand bei Florine Kienbaum zusätzlich das Abitur auf dem Programm. Sie schmunzelt bei der Erinnerung: „Es gab einen Lehrer, der zu mir sagte: ‚Leistungssport und Abitur zur gleichen Zeit – das geht nicht!‘ Nach EM- und DM-Gold und bestandenem Abi habe ich ihn mit großem Vergnügen zu unserer Meisterschaftsparty eingeladen.“

So wie in der Schulzeit organisierte Florine auch später während ihres Sport- und Eventmanagement-Studiums ihr Leben durchgeplant. „Mein Leben war immer durchgeplant – entweder Schule und Reiten oder Studium und Reiten. Ich habe mir jeden Tag einen Plan geschrieben.“ Diese Phase ihres Lebens hat Florine geprägt. Noch heute plant und strukturiert sie jeden Tag im Detail. Strukturiert und organisiert – zwei typische Merkmale von Florine.

2015 war ein turbulentes Jahr für Florine: Mit nur 22 Jahren zog sie nach Telgte, um ihren eigenen kleinen Dressurstall aufzubauen. „Am Anfang war ich schon aufgeregt, ob ich das alles alleine hinbekomme, aber meine Eltern standen immer voll hinter mir.“

2015
U25-Reiter

„Schnell hat sich alles eingependelt und wahnsinnig viel Spaß gemacht!“ Florine Kienbaum ist heute nicht nur ihre eigene Chefin, sondern auch die Managerin ihres Unternehmens. Sie hat Pferde ausgebildet, Schüler trainiert und parallel ihre eigene sportliche Karriere zielstrebig vorangetrieben.

Der Schritt in die frühe Selbstständigkeit war gewagt, doch mit Fleiß, Disziplin und Passion – unterstützt durch den Rückhalt ihrer Familie, auf den sie sich seit ihrer Kindheit verlassen konnte – hat Florine es nicht nur geschafft, sondern auch genossen.

2015 wagte sie außerdem mit Doktor Schiwago ‚Mini‘ den schwierigen Einstieg in den Grand Prix-Sport und schon ein Jahr später gehörte das Paar zur Mannschaft der U25-Reiter bei den Europameisterschaften in Hagen. Mit Team-Gold, Einzel-Silber und Kür-Silber übertraf das Paar alle Erwartungen. „Damit hatte niemand gerechnet, aber Mini und ich waren bei der EM sehr gelassen und haben unsere Leistung gezeigt.
Er ging so gut wie noch nie!
Wir hatten einige Skeptiker im Vorfeld, umso mehr hat mich gefreut, dass Mini zeigen konnte, was für ein tolles Pferd er ist.“ Nicht zuletzt jene Skeptiker haben Florine zusätzlich angespornt. Sie hat einen kühlen Kopf behalten, sich im richtigen Moment auf das Richtige fokussiert und Höchstleistung geliefert. Und wieder waren Fleiß, Disziplin und Passion ihre Partner. Als Sahnehäubchen des Erfolgs wurde das Paar am Ende des Jahres auch noch in den Bundeskader berufen. „Das war für mich eine weitere tolle Bestätigung.“

Mit der Reiterei hat sich Florine über die Jahre ein Netzwerk aufgebaut, nicht zuletzt durch die Deutsche Bank Reitsport-Akademie, zu deren ersten Jahrgang von Akademisten sie zählte. Ein Netzwerk, in dem sie vor allem für drei Dinge bekannt ist: Ihr Verantwortungsbewusstsein den Pferden gegenüber. Ihr hohes Maß an Selbstkritik, durch das sie sich unaufhaltsam immer weiter entwickelt. Und für ihre Geduld und ihr Gefühl bei der Ausbildung von Pferden. Aber sie hat auch große Freude und Erfolge beim Trainieren von erfolgsorientierten Nachwuchsreitern. „Ich versuche es so zu erklären, wie ich es selbst reiten würde. Ich versetze mich ganz in die Lage des Reiters – das klappt.

2019 - heute

Im Jahr 2019 zog Florine Kienbaum nach einer prägenden Zeit im Perspektiv-Kader am DOKR in Warendorf mit ihren Pferden nach Lengerich. Dort trat sie in den Stall des ehemaligen Nachwuchs-Bundestrainers Oliver Oelrich ein.

Mit Beginn des Jahres 2020 intensivierten Florine und Oliver Oelrich ihre Zusammenarbeit weiter: „Ich bin nach wie vor selbstständig, aber Olli und ich unterstützen uns nun gegenseitig bei der Ausbildung junger Talente – sowohl Pferde als auch Reiter.“

2021: Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie erzielte Florine Kienbaum mit ihrem Pferd Q-Silberasters Quaterback bemerkenswerte Erfolge. Sie belegte den dritten Platz beim CDI Ornago in Italien sowie beim CDI Herzlake. Ihr Nachwuchspferd San DeNiro erzielte beim Westfalen-Championat der fünfjährigen Dressurpferde den Bronzerang.

2022: Mit der Lockerung der Covid-Beschränkungen nahm das Turnierleben wieder Fahrt auf. Ein Höhepunkt war der CDI Le Mans, bei dem Florine und Game of Thrones den dritten Platz im CDI** belegten. Dorincourt sicherte sich den souveränen Sieg. Auch in der renommierten Serie des Nürnberger Burgpokals platzierte sich Florine mehrfach unter den Top Ten. Zum Abschluss des Turnierjahres feierte Florine bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld die Bronzemedaille. Ihre Schülerinnen glänzten ebenfalls und qualifizierten sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften, wo sie im großen Finale brillante Leistungen zeigten.

2023: Neben zahlreichen Platzierungen und Siegen mit Berittpferden, die sowohl Besitzer als auch Florine begeisterten, stachen insbesondere die Erfolge im Nürnberger Burg Pokals und dem Bundeschampionat 2023hervor. Nach einer starken Leistung beim ersten Qualifikationsturnier in Hagen a.T.W. sicherten sich Nautilus und Florine bei den Balve bei den Deutschen Meisterschaften den Sieg mit nur 0,78 Prozent Vorsprung für das Finale beim Internationalen Frankfurter Festhallen Turnier . Valencio verpasste den Titel des Bundeschampions nur knapp und wurde mit einem hauchdünnen Unterschied von 0,003 Prozent Vize-Bundeschampion. Beide Pferde erhielten von ihren Zuchtverbänden die Ehrennamenszusätze NRW und TSF . Ein weiterer Höhepunkt war der sechste Platz einer Schülerin bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in München.

Diese Erfolge spiegeln das Engagement und die Hingabe von Florine wider und zeigen die hohe Qualität ihrer Pferde. Zusammen machten diese Erfolge das Jahr 2023 zu einem herausragend erfolgreichen Jahr.